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Dem Hamsterrad entkommen

Das Hamsterrad ist der Inbegriff, des sich unermüdlichen Abstrampelns, ohne vorwärts zu kommen. Viele fühlen sich in diesem Hamsterrad gefangen und wollen ihm gerne entkommen. Aber wie? Wir sagen, der erste Schritt ist, das Hamsterrad zu erkennen und sich auf Änderungen einzulassen.

Ein typisches Beispiel

Ein engagierter Mitarbeiter dient sich im Unternehmen hoch. Er ist sehr detailorientiert, arbeitet sehr genau, liefert sehr gute fachliche Arbeitsergebnisse und klettert die Karriereleiter langsam aber sicher hoch. Weil er weiterhin seinem Arbeitsstil treu bleibt, arbeitet er immer mehr. Zu Lasten der Familie, der Freizeit, der sozialen Kontakte. Das geht gut bis zu einem gewissen Punkt. Dann ist die Stufe erreicht, in der er zusätzlich Verantwortung für eine ihm fachlich neue Abteilung übernimmt, bei der er sich inhaltlich nicht auskennt. Außerdem streuen sich die Aktivitäten jetzt rund um den Globus. Er sieht sich gezwungen, sich fachlich in neue Themengebiete einzuarbeiten, um seinem persönlichen Anspruch und seiner genauen Arbeitsweise gerecht zu werden. Außerdem verbringt er extrem viel mehr Zeit im Flugzeug und jettet von einem Termin zum nächsten. Spätestens jetzt wird aus dem stetigen Hamsterrad-Treten ein völlig unkontrolliertes Rotieren. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Arbeit ist einfach nicht mehr zu bewältigen. Familie und Freizeit leiden noch mehr, der Erholungswert liegt bei null. Die Arbeitsergebnisse bröckeln, und schließlich wird er sogar von seinem Arbeitgeber degradiert. Und dann beginnt ein äußerst unschönes, weil konfliktreiches und frustrierendes Kapitel, bei dem er sich rechtliche Unterstützung von einem Anwalt holt.

Reflexion von außen zum richtigen Zeitpunkt.

Dieses Beispiel hat uns sehr betroffen gemacht, weil wir mit dieser Führungskraft lange Zeit zusammengearbeitet haben. Aber es ging immer ausschließlich um seine Mitarbeiter. Es ging nie um ihn selbst. Und wir haben das sich immer schneller drehende Hamsterrad gesehen. Mehr als einmal machten wir das Angebot, sich mit Hilfe eines Coachs zu reflektieren, zu sortieren, zu fokussieren auf das Wesentliche. Mit Hilfe von Führungskräfte-Workshops die Erwartungen und Anforderungen neu zu definieren, Maßnahmen abzuleiten, Strukturen und Abläufe effizienter zu gestalten und ihm dadurch seine Führungs- und Steuerungsaufgabe zu erleichtern. Leider ging er nicht darauf ein. Er war zu fest in seinem Hamsterrad gefangen und hatte keine Zeit für die vorgeschlagenen Möglichkeiten. Denn er brauchte die Zeit, um alle fachliche Arbeit selbst zu erledigen. Dabei wäre es gut investierte Zeit gewesen, denn sie hätte ihm persönliche Linderung gebracht und davor geschützt, im Tagesgeschäft unterzugehen. Der Verlauf seiner Karriere wäre sicherlich anders, zufriedenstellender gewesen.

Wie also das Hamsterrad erkennen?

Allein fällt das natürlich schwer, denn man ist zu gefangen. In unserem Beispiel haben wir den Anstoß von außen gesetzt, aber er wurde nicht angenommen. Heute mit viel Abstand pflichtet die betroffene Führungskraft uns bei. Ein Coaching, eine Beratung, Workshops mit seinen Mitarbeitern hätten ihn rechtzeitig auf eine andere Schiene gesetzt. Und diese Maßnahmen wären vom Arbeitgeber bezahlt worden. Seine jetzigen Anwaltskosten muss er dagegen selbst tragen. Wir haben ihn gefragt, weshalb er damals nicht auf die unsere Angebote einging. Wie hätten wir sie ihm vermitteln sollen, damit er sie hätte annehmen können. Seine Antwort war eindeutig: “Ich glaube, damals war kein Durchkommen möglich. Ich war zu sehr am Rotieren, um mich auch nur ansatzweise auf irgendetwas einlassen zu können.“ Hier kommen wir wieder auf den Ausgangspunkt zurück: der erste und wichtigste Schritt ist, das Hamsterrad zu erkennen und sich auf Änderungen einzulassen.

Wie sieht das bei Ihnen aus?

Sprechen Sie mit uns, wir erkennen von außen mehr, als Sie in Ihrem Hamsterrad erkennen können. Und wir stellen die richtigen Fragen, damit Sie neue Impulse erhalten. Impulse, die zum Hebel führen, um das Hamsterrad zu stoppen. Zum Warmwerden ein paar Fragen, die Ihnen helfen, Ihre Situation zu analysieren. Machen Sie einen kleinen Schritt zu Seite, halten Sie das Hamsterrad kurz an, und beantworten Sie ehrlich die folgenden Fragen:

  • Bin ich morgens der erste?
  • Bin ich abends der letzte?
  • Wieviel Stunden arbeite ich pro Tag?
  • Wie viele Stunden arbeite ich während meiner Freizeit gedanklich weiter?
  • Arbeite ich in den Pausen?
  • Arbeite ich am Wochenende?
  • Habe ich Ruhezeiten?
    Was passiert, wenn ich zur Ruhe komme? Weiß ich, wie ich diese Zeit für mich nutze?
  • Gehe ich in Urlaub?
  • Bin ich im Urlaub mit der Arbeit beschäftigt (gedanklich, per Mail, etc.)?
  • Entspricht das alles meinem Lebensplan?

10 Fragen, die Ihnen die erste Richtung weisen. Und bei zu vielen “alarmierenden“ Antworten melden Sie sich am besten direkt bei uns.

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