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Erfolgreich Führen per Spaßfaktor

Diese Aussage löst erfahrungsgemäß vehementen Protest aus. Viele Menschen leben nach der Devise “Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ und meinen, dass Arbeit keinen Spaß machen muss, sondern die Bezahlung sei der notwendige Ausgleich. Dem gegenüber stehen die Menschen, die in ihrer Arbeit eine lebenserfüllende Berufung sehen, die weit über den Spaßfaktor hinausgeht. Die Diskussion ist bei so konträren Positionen auf “endlos“ programmiert.

Versuchen wir also eine gute Lösungslinie zu finden und denken über persönliche Interessen und Arbeitszufriedenheit nach. Dafür nehmen wir die Zeit als Ausgangspunkt, um die Relation zwischen Arbeit und Spaß objektiv zu beurteilen.

Wir haben alle das gleiche Zeitbudget, nämlich 24 h pro Tag. Gehen wir von einem 8h-Arbeitstag aus und rechnen wir 1h Pause und 1h Fahrt hinzu, so sind wir insgesamt täglich 10h (also fast die Hälfte unseres täglichen Zeitbudgets!) beruflich belegt. Was bleibt übrig? Nicht sehr viel, denn wir wollen ja auch Schlafen (ca 8h) und haben weitere Alltagsarbeiten (ca. 2h für Kochen, Hausarbeit, etc.) zu erledigen. Theoretisch bleiben also nur rund 4h für den persönlichen Spaß übrig, praktisch ist es oft sogar weniger. Das klingt schon sehr enttäuschend.

Da ist es logisch, die belegten Zeiten in Übereinklang zu bringen, damit möglichst mehrere Bedürfnisse gleichzeitig befriedigt werden. Also Arbeitszeit, die das Bedürfnis nach Lebensunterhalt befriedigt, auch dafür nutzen, um mich gleichzeitig des Lebens zu erfreuen.

Definieren wir das einfach mal als Arbeitszufriedenheit. Dann ist schon eine gute Kompromiss-Linie zwischen Arbeits-Pflicht und Freizeit-Spaß gefunden. Und natürlich arbeitet es sich leichter und schneller, wenn der Arbeitsinhalt und die Arbeitsergebnisse zufrieden machen. Aber – was macht zufrieden? Im allgemeinen ist der Mensch dann zufrieden, wenn er seine Zeit mit Dingen verbringt, die ihn interessieren. Die Konsequenz für den Arbeitsalltag ist dann, seine persönlichen Interessen mit der Arbeitsteilung in Einklang zu bringen. Bin ich eher extrovertiert veranlagt und habe gerne mit Menschen zu tun, dann wäre es doch schön, wenn ich das am Arbeitsplatz ausleben kann. Warum soll ich mich mit interner Verwaltungsarbeit im stillen Kämmerlein unnötig belasten. Wäre eine Aufgabe, die viel Kundenkontakt am Telefon verlangt nicht die bessere Alternative? Und ein eher introvertiert veranlagter Kollege erledigt die Verwaltungsarbeit schneller, besser, zufriedener, weil er lieber alleine arbeitet.

Hier kann mehr bewegt werden, als es auf den ersten Blick scheint. Der Mitarbeiter kann gezielt nach Aufgaben, die ihn interessieren, bitten. Die Führungskraft kann ebenso gezielt die Aufgabenverteilung zwischen den Mitarbeitern steuern. Dafür muss sie allerdings die Neigungen und Interessen der Mitarbeiter gut kennen und einen guten Ausgleich schaffen.

Das ist nicht immer ganz einfach, denn natürlich spielen die persönlichen Emotionen und der strukturell-organisatorische Rahmen eine gewichtige Rolle. Dennoch, eine regelmäßig Teamentwicklung mit externer Beratung tut Wunder für gute Arbeitsergebnisse.

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